Ich möchte hier meine persönliche Erfahrung teilen, weil sie vielleicht auch anderen hilft, die in eine ähnliche Situation geraten.
Vor einiger Zeit habe ich plötzlich eine Mahnung von einem App-Anbieter erhalten, der seinen Sitz in Berlin-Pankow (Pappelallee, Prenzlauer Berg) hat. Das Überraschende: Ich hatte weder eine Rechnung noch eine erste Mahnung vorher bekommen. Außerdem konnte ich die App schon nach zwei Tagen gar nicht mehr nutzen, da der Login nicht mehr funktionierte.
Auf Nachfrage beim Anbieter hieß es, ich hätte einen Vertrag abgeschlossen – inklusive Bestätigungsmail und Widerrufsbelehrung. Diese E-Mail habe ich jedoch nie erhalten. Auch bei späteren Versuchen, über „Passwort zurücksetzen“ Zugang zu bekommen, kam bei mir nichts an.
Der Anbieter beharrte zunächst auf der Forderung und bot mir „Kulanzrabatte“ oder die Möglichkeit eines Preisvorschlags an. Für mich war jedoch klar:
- Ohne eine zugestellte Bestellbestätigung beginnt die 14-tägige Widerrufsfrist rechtlich gar nicht zu laufen (§ 356 Abs. 3 BGB).
- Wenn die App nach zwei Tagen schon nicht mehr nutzbar ist, sehe ich keine erbrachte Leistung.
Daher habe ich der Forderung schriftlich widersprochen, mich auf mein Widerrufsrecht berufen und die Angelegenheit notfalls an die Verbraucherzentrale oder einen Anwalt verwiesen.
Nach einigen Schreiben hat der Anbieter schließlich eingelenkt, meinen Widerruf akzeptiert und den Vertrag storniert – ohne dass für mich Kosten entstanden sind.
Mein Rat an andere Betroffene
- Nicht einschüchtern lassen – Auch wenn Mahnungen sehr offiziell klingen.
- Schriftlich widersprechen – Am besten klar und nachweisbar.
- Wichtig: Schreiben sollte man per Post als Einschreiben versenden oder – wenn es per E-Mail geschieht – mit Zustell- und/oder Lesebestätigung. So hat man immer einen Nachweis.
- Keine Teilzahlungen oder „Kulanzangebote“ annehmen – Das kann als Anerkennung der Schuld ausgelegt werden.
- Alles dokumentieren – Alle Schreiben, Mailversuche und Fehlermeldungen sichern.
- Verbraucherzentrale oder Anwalt einschalten, falls der Anbieter stur bleibt.
Fazit
Es gibt gerade im App-Bereich Anbieter, die mit unklaren Abläufen und Mahnungen arbeiten. Wer seine Rechte kennt, seine Schreiben mit Nachweis verschickt und standhaft bleibt, kann sich dagegen wehren. Für mich endete die Sache positiv – ohne Zahlung.
